Cyriakusgemeinde

Evangelisch in Rödelheim

Silke Schrom

Bunte Maskerade – Leseandacht

Silke Schrom, 14. Februar 2021
Alle
Gottesdienst

Hinter der Maske – ein Mensch

Eine Leseandacht (nicht nur) zur Faschingszeit 2021

Beginn

Ich bin jetzt ganz hier, bei mir.
Gott ist hier. Das genügt.
Im Namen Gottes des Vaters
und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
Amen.

Gebet mit Worten aus Psalm 139

Gott, du erforschst mich und kennst mich.
Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;
du verstehst meine Gedanken von ferne.
Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege.
Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin;
wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.

Hinter der Maske – ein Mensch

Es ist Fasching. Jetzt sollte die Hochzeit für lustige Verkleidungen und bunte Masken sein. Unbeschwert in eine andere Rolle schlüpfen. Unerkannt hinter der Maske mal eine ganz andere sein…

Die großen Faschingsfeiern und Maskenbälle sind abgesagt. Die Lust zum Verkleiden ist vielen vergangen.

Wer hätte noch vor einem Jahr gedacht, dass für uns die Maske zum täglichen Kleidungsstück wird. Kein Einkauf ohne die Maske, keine Busfahrt ohne die Maske, überall auf der Straße sieht man „Maskierte“. Selbst unsere Liebsten dürfen wir manchmal nur mit Maske sehen.

Wir haben uns daran gewöhnt. Notgedrungen. Die Masken sollen uns vor dem Coronavirus schützen. Die Krankheit kann so verheerend sein. Lieber nicht anstecken. Darum tragen wir tapfer unser Masken.

Wir tragen nicht nur die sichtbaren Masken. Manchmal tragen wir auch unsichtbare Masken.

Die Maske der Fröhlichkeit vielleicht. Damit niemand die Traurigkeit oder die Einsamkeit sieht, die dahintersteckt.

Es kann auch die Maske der Starken sein, die schon irgendwie klar kommt, die niemandem zur Last fallen will. Und dahinter wird die Angst versteckt, was noch auf uns zu kommt, wenn die körperlichen oder geistigen Kräfte schwinden.

Mancher trägt auch die Maske des Griesgrams, dem niemand zu nahe kommen mag. Und versteckt dahinter die Sehnsucht nach Zuwendung, die Suche nach Nähe.

Manchmal tragen wir Masken, weil wir uns selbst nicht ins wahre Gesicht schauen mögen, weil wir uns schämen oder Schwächen verstecken möchten.

1. Buch Samuel 16,7

Ein Mensch sieht, was vor Augen ist. Gott aber sieht das Herz an.

Vor Gott dürfen wir die Masken fallen lassen, ohne schutzlos zu sein. Gott weiß, was uns bewegt und umtreibt.

Und Gott stelle uns Menschen zur Seite, die liebevoll hinter die Masken schauen und sehen, wie wir sind: von Gott wunderbar gemachte Menschen. Gott lasse uns auch unsere Mitmenschen so sehen.

Gebet

Wir wollen ja geduldig und vernünftig sein, Gott, und tragen unsere Masken.
Manchmal ist das so schwer. Hinter der Maske verschwindet der Mensch.
Gott, sieh unsere Sehnsucht, in lächelndes Gesicht zu sehen.
Oder in ein ernstes Gesicht.
Einfach in ein ganzes menschliches Gesicht mit all seinem Mienenspiel – ohne Maske.
Gott, sieh unsere Sorge, hinter der Maske zu verschwinden. Übersehen zu werden mit unseren Bedürfnissen.
Gott, höre, was wir dir noch ganz persönlich sagen möchten…

Vaterunser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel,
so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

Segensbitte

Gott segne uns und behüte uns.
Gott, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott, erhebe dein Angesicht auf uns uns schenke uns Frieden.
Amen.